Samenerguss – Ejakulation – Sperma - Wie funktioniert das?

Der Samenerguss. Auch Lusttropfen, Höhepunkt oder Ejakulation genannt. Mindestens so viele Seiten wie Wörter hat er auch. Daher dreht sich in diesem Text alles um den Samenerguss. Für die Damenwelt eher schwer nachzuvollziehen- für Männer ein Fest der Gefühle, Entspannung, Freude und Druckabbau. Wie entsteht er, wie fühlt er sich an, kann die Menge und Qualität verändert und beeinflusst werden?

Tipp: Voraussetzung für einen Samenerguss ist eine Erektion. Hier erfährst Du wie eine Erektion entsteht.

Entstehung des Samenerguss

Der Samenerguss ist das Ergebnis der Erregung des Mannes, die nach und nach stärker wird und mit dem Orgasmus endet. Dieser endet im Normalfall mit dem Samenerguss. Entscheidende Rolle spielt dabei das Hirn. Sobald der Mann sexuell durch Berührung, Reize oder Gedanken erregt wird, sendet das Gehirn des Mannes Impulse an das Nervensystem. Die Atmung wird schneller, bestimmte Muskeln spannen sich an, der Herzschlag erhöht sich und letztendlich wird der Schwellkörper aktiviert. In der Folge entspannt sich die Muskulatur, sodass Blut leicht in die Adern des Penis fließen kann. Der Penis füllt sich und wird steif. Damit verbunden ist auch das Signal an den Körper, Sperma zu sammeln. Es läuft dabei in die hintere Harnröhre und verschließt damit die Blase. Für Urin wird der Harnleiter also versperrt. In einem regelmäßigen Rhythmus wird das Sperma in die Röhre befördert. Rund zehn Sekunden später findet die Ejakulation statt und das Sperma spritzt oder läuft aus dem Penis. Die Spermien legen zuvor eine weitere Reise zurück. Sie sammeln sich in den Hoden des Mannes. Mithilfe kleiner Härchen und der Muskelbewegung werden sie in den Nebenhoden weitergeleitet. Von dort aus geht es in den Samenleiter. Steht der Mann kurz vorm Samenerguss, zieht sich der Samenleiter und die Muskulatur im Becken schnell zusammen und presst die Spermien durch die Harnröhre in Stößen von rund 17 Kilometern pro Stunde aus dem Penis.

Wie fühlt sich der Samenerguss an?

Männer brauchen sich diese Frage nicht zu stellen, Frauen tun das dafür umso häufiger. Ist das ein angenehmes Gefühl oder unangenehm und schmerzhaft? Der Samenerguss ist grundsätzlich etwas Schönes, da er Teil des Orgasmus ist. Er dauert oft nur wenigen Sekunden, dafür ist er umso entspannender und angenehmer. Der stetig aufgebaute Druck lässt schlagartig nach und sorgt so für ein wohltuendes länger anhaltendes Entspannungsgefühl.

Wann kommt es zum Samenerguss?

Meistens, aber nicht immer, gehen Samenerguss und Orgasmus einher. Denn in manchen Fällen findet dies auch getrennt voneinander statt. Manchmal reicht ein erotischer Gedanke oder eine Berührung und der Erguss erfolgt unmittelbar. Bei anderen Männern dauert es, bis die zu diesem kommen können. Daher gilt: Der Samenerguss ist etwas Individuelles. Den ersten Erguss erleben Jungen im Alter von rund elf bis 15 Jahren und das meist über Nacht. Mit der ersten Ejakulation ist der junge Mann zeugungsfähig.

Wie oft kann ein Samenerguss erfolgen?

Es ist durchaus möglich, dass ein Mann mehrmals hintereinander zum Erguss kommen kann. Besonders häufig ist das allerdings nicht. Biologisch gesehen sind mindestens 10 Minuten nötig, bis man(n) wieder kann. Biologisch gesehen ist der Erguss außerdem zur Fortpflanzung beim Sex bestimmt. Auch deshalb ist es nicht vorgesehen, dass der Samenerguss mehrfach hintereinander stattfindet. Oft sind Männer nach dem Orgasmus und dem Abspritzen erschöpft und müde. Bis zum nächsten Erguss muss also etwas Zeit vergehen.

Wie sieht Sperma aus und wie entsteht es?

Hauptbestandteil von Sperma ist Wasser und sogenanntes Seminalplasma. Darunter versteht man eine Flüssigkeit, die aus der Geschlechtsdrüse stammt. Es ist dafür verantwortlich, dass die männlichen Spermien sich fortbewegen und ernähren können. Samenzellen machen lediglich drei bis fünf Prozent aus. Daneben sind Harnsäure, Fruchtzucker, Eiweiße und Vitamine Bestandteile von Sperma. Wenn man sich das Sperma einmal unter dem Mikroskop ansieht, kommt ein einzelnes Spermium auf ungefähr 60 Kubikmeter. Mit dem bloßen Auge sieht Sperma weiß milchig aus. Befindet es sich an der Luft, wird aus der flüssigen eine eher zähe Flüssigkeit. Alleine in einem Erguss stecken bis zu 200 Millionen Spermien. Wie viele von diesen aktiv sind, hängt ganz von der Qualität des Spermas ab.

Bildung des Spermas

Das Sperma wird sowohl von den Samenbläschen als auch von der Prostata gebildet. Die Produktion beginnt ungefähr ab der Mitte im Laufe der Pubertät bei Jungen. Die Vorsteherdrüse gibt es bestimmte Flüssigkeit ab, die das Schwimmen der Spermien möglich machen. Diese wiederum entstehen in den Hodenkanälchen. Sie sitzen in den Keimdrüsen. Sind sie nach etwa 70 Tagen gereift, gelangen sie in die Nebenhoden und warten dort auf ihren „Einsatz“. Mit Beginn der ersten Produktion wird diese ein ganzes Leben lang fortgesetzt und aufrechterhalten. Sie kann allerdings durch das Alter oder bestimmte Krankheiten eingeschränkt werden.

Kann man den Erguss hinauszögern?

Grundsätzlich läuft der Samenerguss recht automatisch ab. Aus diesem Grund leiden viele Männer unter einem frühzeitigen Samenerguss. Manchmal möchte man(n) den Erguss allerdings hinauszögern um länger durchhalten zu können und einen noch intensiveren Samenerguss erleben zu können. Dafür ist es sogar möglich, das „verzögerte Kommen“ zu trainieren – beispielsweise mit Masturbation. Mit der sogenannten „Start-Stop-Technik“ bringt sich der Mann bis kurz vor den Höhepunkt, stoppt dann mit der Selbstbefriedigung, hält kurz inne und lässt den Erguss dann zu. Bei der Squeeze-Technik wird das Glied vor der Ejakulation zwischen Schaft und Eichel kurz zusammengedrückt. Auch mit einem Vorspiel vor dem Sex kann der Erguss verzögert werden. Sogar Sexualberatung oder der Einsatz von Medikamenten wie Emla oder Prillgy mit dem Wirkstoff Dapoxetin können Abhilfe schaffen.

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Kann die Spermamenge erhöht werden?

Dazu streiten sich Wissenschaftler bis heute. Auf jeden Fall gibt es die Möglichkeit, eine qualitativ hochwertige Produktion von Sperma zu fördern. Das gelingt besonders gut mit einer gesunden und proteinreichen Ernährung. Der Markt verspricht auch jede Menge Mittel, die die Qualität erhöhen sollen. Meist ist das allerdings mehr Geldmacherei. Man sollte stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil setzen. Zusätzlich sind Maca Pulver, Ginseng und Zink für die Spermaproduktion förderlich. Je länger sich die Ejakulation hinzieht, beispielsweise langsam mit einem Vorspiel aufgebaut, desto kräftiger erfolgt der Erguss. Daher ist die abgegebene Spermamenge beim Geschlechtsverkehr auch um rund 20 Prozent höher als bei der Selbstbefriedigung. Übrigens: Im Laufe eines gesamten Lebens, produziert ein Mann im Schnitt zwischen 30 und 50 Liter Sperma und gibt dieses in bis zu über 14.000 Samenergüssen frei.

Kann die Qualität des Spermas verbessert werden?

Qualität bedeutet in diesem Fall, die Anzahl der Spermien, die sich in die richtige Bewegung und Form bewegen. In zwei Kubikzentimetern Sperma, sind rund 35 Millionen Spermien enthalten. Als qualitativ hochwertig gilt ein Spermium, das eine Beweglichkeit von rund 50 Prozent vorweisen kann und sich dazu kräftig bewegt. Sobald das für 14 Prozent zutrifft, hat das Sperma eine gute Qualität. Diese Qualität kann in der Tat verbessert werden. Dafür sollten Männern unter anderem eher lockere und weite Unterhosen und Hosen tragen. Ansonsten wird der Hoden abgequetscht und es entsteht Wärme. Auch Zigaretten und Alkohol sollten eingeschränkt konsumiert werden. Drogen sind tabu. Wer nicht nur gesund lebt, sondern auch sexuelle aktiv ist, sorgt für ein qualitativ hochwertiges Sperma. Aktuelle Studien belegen, dass sich die Qualität deutlich verbessert, wenn der Mann sexuell sehr aktiv ist. Das Sperma bleibt dadurch stets frisch.

Das Fazit

Der Samenerguss dauert nur wenige Sekunden und ist schneller vorbei, als er sich angebahnt hat. Und doch ist es ein komplexer Vorgang, der von vielen Faktoren abhängt. Während die Spermamenge kaum beeinflusst werden kann, kann die Qualität deutlich beeinflusst werden. Der Erguss stellt evolutionsbedingt die Fortpflanzung sicher. Den ersten Erguss bekommen Jungs in der Mitte der Pubertät. Im Übrigen sagt die Spermamenge bei der Ejakulation nichts über die Potenz des Mannes aus. Viel wichtiger als die Quantität ist die Qualität des Spermas. Durchschnittlich hat das beim Orgasmus abgesonderte Sperma eine Menge von einem bis zwei Teelöffel.