Vitamin D - das Sonnenvitamin für starke Knochen
Inhalt
1. Was sind Vitamine im Allgemeinen und Vitamin D im Besonderen?
2. Wozu benötigt der Körper Vitamin D?
3. Woher bekommt unser Körper Vitamin D?
4. Was geschieht bei einem Vitamin-D-Mangel?
5. Kann der Körper auch zu viel Vitamin D bekommen?
6. Ist Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
7. Worauf sollte man beim Kauf eines Vitamin D-Präparates achten?
Was sind Vitamine im Allgemeinen und Vitamin D im Besonderen?
Vitamine sind organische Verbindungen, die für den Menschen zu den sogenannten essentiellen Stoffen gehören. Essentielle Stoffe sind Verbindungen, die ein Organismus zum Leben benötigt, aber nicht selbst oder nur teilweise synthetisieren kann. Das bedeutet, es muss von außen zugeführt werden, zum Beispiel durch die Nahrung.
Vitamine sind nicht für jeden Organismus essentiell, denn Pflanzen sind dazu in der Lage alle für sie notwendigen Vitamine selbst zu synthetisieren.
Der menschliche Körper ist allerdings in der Lage dazu die Vorstufe eines Vitamins (Provitamin genannt) aufzunehmen und anschließend im Körper in ihre Wirkform umzuwandeln.
Anders als Saccharide (Zucker) übernehmen Vitamine nicht die Funktion eines Energieträgers im Körper, sondern sind vor allem maßgeblich an vielen Stoffwechselreaktionen beteiligt. So braucht der Mensch Vitamine um andere lebenswichtige Stoffe wie Proteine, Kohlenhydrate oder Mineralstoffe zu verwerten. Sie sind somit indirekt ein Teil der Energiegewinnung des Körpers.
Darüber hinaus stärken sie auch noch das Immunsystem, daher greifen viele Menschen bei Anzeichen einer Erkältung als allererstes zu Vitaminpräparaten. Außerdem sind sie unverzichtbar für den Zellaufbau, den Aufbau von Blutkörperchen, Zähnen und Knochen.
Im Laufe der Zeit hat man festgestellt, dass es nicht das eine Vitamin gibt, das alles kann, sondern dass es eine Vielzahl von Vitaminen gibt, die alle unterschiedliche Funktionen innerhalb des Körpers erfüllen. Sie wurden erst nach und nach entdeckt und mit Buchstaben bezeichnet.
Allgemein kann man zwischen fettlöslichen (lipophilen) und wasserlöslichen (hydrophilen) Vitaminen unterscheiden. Zu den fettlöslichen Vitaminen zählen die Vitamine A,D,E und K und zu den wasserlöslichen Vitaminen sämtliche B-Vitamine und Vitamin C.
Vitamin D als fettlösliches Medikament konnte erstmals 1918 aus Fischleberöl isoliert werden. Das "D" in der Bezeichnung Vitamin D gibt keinerlei Rückschluss auf dessen Funktion. Die Bezeichnung nach Großbuchstaben des Alphabets und teilweise angehängten Zahlen wurde 1913 eingeführt und richten sich eher nach dem Entdeckungsdatum oder der biochemischen Zusammengehörigkeit.
Vitamin D hat allerdings einen weiteren Namen, dieser lautet Cholecalciferol.
Es gehört zu den Secosteroiden, dies ist eine Gruppe chemischer Verbindungen, die sich von den Steroiden ableiten lassen.
Von einigen offiziellen Stellen wird Vitamin D jedoch nicht mehr zu den Vitaminen gezählt, sondern zu den Hormonen. Diese Eingruppierung ist allerdings sehr vage, auch wenn tatsächlich das Vitamin D3 die Funktion eines Prohormons innehat und somit funktional den Hormonen zugerechnet werden kann.
Die Zuordnung als Hormon entstand daher, dass Vitamin D, obwohl Vitamine eigentlich als essentielle Stoffe nicht selbst synthetisiert werden können, durchaus vom menschlischen Körper hergestellt werden kann, wenn genug Sonnenlicht auf die Haut trifft, da das Provitamin bereits im Körper zu finden ist.
Wozu benötigt der Körper Vitamin D?
Vitamin D ist lebensnotwendig, so viel ist bekannt, doch was macht Vitamin D genau, dass es derart wichtig für uns ist?
Es ist an vielen Stoffwechselprozessen im menschlichen Körper beteiligt. Besonders trägt es zur Aufnahme und Verwertung von Phosphor und Calcium bei. Daher ist es unerlässlich für den Aufbau und Erhalt von Knochen und Zähnen.
Außerdem unterstützt es am Muskelaufbau beteiligt.
Weitere spezifische Wirkbereiche sind bereits seit Jahren Gegenstand der Forschung, doch bis jetzt konnte nichts derart signifikant bewiesen werden wie der Einfluss auf das Skelett- und Muskelsystem.
Woher bekommt unser Körper Vitamin D?
Wie eigentlich alle Vitamine kann auch Vitamin D über die Nahrung zugeführt werden, doch der Vitamin-D-Gehalt ist in den meisten Lebensmitteln derart gering, dass die Versorgung des menschlichen Körpers mit Vitamin D durch die Nahrungsmittel gerade einmal bis zu 20% ausmacht.
Natürlich vorhanden ist Vitamin D vor allem in Fettfischen wie Lachs, Matjes oder Aal, aber auch in Innereien, hauptsächlich der Leber, in Eiern und zu einem sehr geringen Anteil auch in Milchprodukten wie Butter, Käse oder Quark.
In einer Studie konnte man jedoch zeigen, dass Zuchtpilze, die über einige Stunden täglich mit Sonnenstrahlung behandelt wurden, hohe Mengen an Vitamin D2 gebildet haben, die durchaus mit den Mengen in Nahrungsergänzungsmitteln mithalten konnten. Zu den untersuchten Pilzen gehörten Champignons, Shiitake, Maitake und Shimeji.
Mit einem erheblichen Anteil von bis zu 90% wird der Tagesbedarf an Vitamin D aber nicht aus der Nahrung, sondern durch die Sonneneinstrahlung gedeckt.
Während bei anderen Vitaminen auch das Provitamin extern zugeführt werden muss und anschließend aber im Körper umgewandelt werden kann, ist bei Vitamin D das Provitamin bereits im menschlischen Körper vorhanden. Dieses Provitamin heißt 7-Dehydrocholesterol. Zur Synthetisierung reicht nun jedoch nicht das Provitamin allein. Verarbeitet werden kann es erst, wenn noch Sonnenlicht hinzukommt.
Beim Menschen befindet sich das meiste 7-Dehydrocholesterol in den beiden untersten Schichten der Epidermis (Oberhaut), in der Basalschicht (Stratum basale) und der Stachelzellschicht (Stratum spinosum). In der Regel verfügt der Mensch über reichlich 7-Dehydrocholesterol.
Für die Synthese des 7-Dehydrocholesterol sind die UV-B-Strahlen besonders relevant.
Wenn UV-B-Strahlung in ausreichender Menge auf die Haut und damit auch das 7-Dehydrocholesterol trifft, wird dieses in einer fotochemischen Reaktion aufgebrochen und es entsteht das Prävitamin D3.
Dieses Prävitamin D3 ist relativ instabil und wird im Körper mittels einer Protonenverschiebung schnell in Vitamin D3 umgewandelt. Nun ist es für den Körper als solches zu verwenden.
Ist das Vitamin D3 jedoch im Blut angelangt, kann es mittels des Vitamin-D-bindenden Proteins (DBP) weiter zur Leber transportiert werden, wo es dann zu 25(OH)Vitamin D3 hydroxyliert wird. Dies stellt die Speicherform des Vitamin D3 dar.
Sonnenstrahlen sind im Falle der Vitamin-D-Synthese jedoch nicht gleich Sonnenstrahlen. Wie bereits erwähnt, sind für die Synthese ausschließlich die UV-B-Strahlen wichtig.
Darüber hinaus haben auch der Sonnenstand und die Hautbeschaffenheit Einfluss auf die Synthetisierung.
Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen sollte nicht zu gering sein, da ansonsten der Anteil an verwertbaren UV-B-Strahlen derart marginal ist, dass er kaum verwendet werden kann. Daher ist es für in Deutschland lebende Menschen selbst bei Sonnenschein im Winter äußerst schwierig auf eine ausreichende Vitamin-D-Produktion zu kommen, da selbst die Mittagssonne nicht hoch genug steht, um genügend UV-B-Strahlen zu liefern.
Bei der Hautbeschaffenheit als Voraussetzung kommt es hauptsächlich auf die Farbe der Haut an. Je blasser die Haut ist, desto besser können die UV-B-Strahlen vom Körper zur Vitamin-D-Synthese verwendet werden.
Dabei sollte sich jedoch an Empfehlungen gehalten werden, wie lange man sich den Sonnenstrahlen aussetzt, denn ein Überschreiten dieser Zeit steigert nicht die Vitamin-D-Produktion, sondern erhöht lediglich die Gefahr eines Sonnenbrandes und beugt der Gefahr eines Hautkrebses vor.
Die ideale Aufenthaltsdauer im Sonnenlicht ist auch hier stark abhängig vom jeweiligen Hauttyp. Grundsätzlich gilt: je blasser jemand vom Hauttyp ist, desto kürzer sollte er sich in der Sonne aufhalten. Diese Maßgabe zur Sonnenexposition richtet sich nach der minimalen Erythemdosis (MED). Diese bezeichnet die Menge an Sonnenlicht, ab der die Haut beginnt sich zu röten.
Eine Empfehlung dahingehend lautet, dass man sich nur circa bis zur Hälfte der minimalen Erythemdosis exponieren sollte. Dies reicht also je nach Hauttyp von fünf Minuten bis zu einer Stunde.
Generell lassen sich einige Dinge im Umgang mit Sonnenlicht zusammenfassen.
Eine Ganzkörperbestrahlung ist am effektivsten, doch auch eine Bestrahlung des Gesichts, der Hände und Unterarme von einer Viertelstunde unter optimalen Bedingungen kann den Bedarf an UV-B-Strahlung decken.
Fenster absorbieren die UV-B-Anteile fast zur Gänze und auch Sonnencreme kann die Aufnahme von UV-B stark hemmen.
Ein Besuch im Solarium ersetzt ein Sonnenbad nicht, da die Strahlen im Solarium fast ausschließlich aus UV-A-Strahlen bestehen.
Dunkelhäutigen Menschen fällt es zumeist schwerer eine ausreichende Menge an UV-B-Strahlung aufzunehmen, da sie durch eine große Menge an Melanin davor geschützt sind.
Melanin wird bei der Braunfärbung der Haut auch bei anderen Menschen gebildet. Es soll uns vor einer Vitamin-D-Intoxikation schützen, also einer übersteigerten Menge an Vitamin D im Körper.
Was geschieht bei einem Vitamin-D-Mangel?
Ein Vitamin-Mangel wird als Hypovitaminose bezeichnet. Um herauszufinden, ob und wann ein Vitamin-D-Mangel vorhanden ist, muss man zuerst wissen, wie viel Vitamin D der menschliche Körper täglich benötigt.
Die Dosisempfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt bei bis zu 20 µg pro Tag für einen Erwachsenen oder umgerechnet 800 IE. Bei Kindern liegt die Empfehlung bei circa 10 µg.
Im Sommer ist es häufig überhaupt kein Problem die empfohlene Tagesdosis zu erreichen. Im Winter jedoch kommt es gerade in den höheren Breitengraden zu einem saisonalen Vitamin-D-Mangel. Die Sonne ist zu selten da und die UV-B-Strahlung zu schwach.
Der Körper ist zwar dazu in der Lage Vitamin D in Form des 25(OH)Vitamin D3 in der Leber zu speichern, doch meistens reicht der Speicher nicht für den ganzen Winter oder sogar den Herbst aus.
Studien konnten zeigen, dass die gespeicherten Vorräte selbst bei einem nicht deutlich gesteigerten Verbrauch manchmal schon nach einem Monat erschöpft sind.
Daher kann prinzipiell jeder von einem Vitamin-D-Mangel betroffen sein, zumindest von einem saisonalen, doch es gibt einige Risikogruppen, die wesentlich eher Gefahr laufen einen Mangel und die daraus resultierenden Folgen zu erleiden als andere und das auch gänzlich unabhängig der Jahreszeit.
Diese Risikogruppen werden im Folgenden näher beleuchtet und die Ursache ihres Mangels erläutert und anschließend betrachten wir im Einzelnen die Folgen, die ein Vitamin-D-Mangel mit sich bringen kann.
Senioren:
Senioren gehören eigentlich bei jedem Krankheitsbild zur Risikogruppe, da das Alter einen anfälliger und schwächer macht. Im Falle eines Vitamin-D-Mangels liegt es bei älteren Menschen daran, dass die Haut nicht mehr in dem Maße dazu in der Lage ist Vitamin D zu synthetisieren wie in jungen Jahren. Darüber hinaus halten sich Senioren zumeist innerhalb ihrer Wohnung oder ihres Hauses auf, da ihnen das Gehen schwerer fällt oder gar unmöglich ist.
Gestillte Säuglinge:
Ein Vitamin-D-Mangel tritt im Sähglings- und Kindesalter prinzipiell schon relativ häufig auf, doch gestillte Säuglinge sind dabei zum Teil besonders gefährdet, denn Muttermilch enthält von vornherein nicht besonders viel Vitamin D. Wenn nun aber die Mutter bereits einen Vitamin-D-Mangel hat, sinkt der Gehalt in der Muttermilch noch weiter und der Säugling erleidet einen eklatanten Mangel. Deshalb sind viele Folgemilch-Produkte mit Vitamin D angereichert und es gibt spezielle Nahrungsergänzungspräparate für Säuglinge, um den Tagesbedarf zu decken. Bei Säuglingen gilt ein ausgeglichener Vitamin-D-Haushalt gleichzeitig als Rachitisprophylaxe, da man einen Zusammenhang zwischen dem gehäuften Auftreten einer Rachitis bei Kindern und ihrem Vitamin-D-Mangel feststellen konnte.
Dunkelhäutige Menschen:
Wie bereits zuvor festgestellt, sind sehr helle Hauttypen am schnellsten dazu in der Lage Vitamin D mit der geringsten Aufenthaltsdauer in der Sonne zu synthetisieren. Je dunkler der Hauttyp ist, desto länger muss er sich in der Sonne aufhalten, dies kann bis zu zwei Stunden sein.
Besonders gefährdet sind dunkelhäutige Menschen, die in den höheren Breitengraden wohnen wie zum Beispiel in Deutschland. Die Qualität der Sonnenstrahlen ist mit denen in südlicheren Breitengraden nicht zu vergleichen. Durch einen relativ tiefen Stand der Sonne sind die Strahlen nicht in hohem Maße UV-B-haltig und damit wenig geeignet zur Vitamin-D-Synthese. In den Herbst- und Wintermonaten wird dieses Problem dann noch gravierender.
Menschen, vor allem Kinder, mit nicht ausreichender Sonnenexposition:
Vitamin D benötigt die Sonne, daher ist es schlüssig, dass Menschen, die eine geringe Sonnenexposition haben, zu einem Vitamin-D-Mangel neigen. Der Grund für eine verminderte Sonnenexposition kann vielfältig sein. Bei Erwachsenen ist es zumeist der Beruf oder es sind die Freizeitaktivitäten, die eher in den Innenräumen stattfinden. Kinder sollten eigentlich generell viel Zeit an der frischen Luft verbringen, doch manchmal ist das nicht möglich oder von den Kindern selbst nicht gewollt. Da die Vitamin-D-Synthese bei Kindern aber noch nicht so ausgebildet ist wie bei Erwachsenen, benötigen sie eine erhöhte Menge an Sonnenlicht. Wird also nicht regelmäßig Zeit in der Sonne verbracht, geschieht ein Mangel schnell. Bei Kindern ist dabei besonders zu beachten, dass neben der Synthese auch die Speicherfunktion noch nicht so funktionsfähig ist wie bei einem Erwachsenen und daher schlechter ein Depot angelegt werden kann für Zeiten, in denen man keine Sonnenstrahlen zu Gesicht bekommt.
Fettleibige Personen oder welche mit einem Magenbypass:
Bei adipösen Personen steigt mit Zunahme des Gewichtes auch das Risiko eines Vitamin-D-Mangels. Zwar ist bei diesen Personen die Synthese des Vitamins selbst nicht gehemmt, doch der 25(OH)Vitamin-D3-Gehalt im Blut ist meistens deutlich erniedrigt. Das liegt daran, dass adipösen Personen einen deutlich höheren Anteil an Unterhautfettgewebe besitzen, in denen sich das Vitamin D anreichert. Damit fehlt es jedoch im Blutkreislauf und kann nicht effektiv genutzt werden.
Auch Menschen, die ihre Adipositias eventuell mit einem Magenbypass angehen, laufen Gefahr einen Vitamin-D-Mangel zu erleiden. Bei einer solchen OP wird ein Teil des Dünndarms, genauer gesagt das Duodenum, abgeklemmt, doch genau dort findet die Resorption des Vitamins statt.
Diese beiden Risikoguppen benötigen bei Nahrungsergänzungsmittels eine besonders hohe Dosis an Vitamin D, die eventuell im Laufe der Zeit angepasst werden kann.
Personen mit entzündlichen, meist chronischen, Darmerkrankungen:
Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Das bedeutet, dass es zur Aufnahme über den Dünndarm Fett benötigt, welches es normalerweise ganz natürlich über die Nahrung aufnimmt. Menschen, die an entzündlichen und chronischen Darmerkrankungen leiden, haben da oftmals Einschränkungen in dieser Fähigkeit.
Diese Erkrankungen schränken im Allgemeinen die Nahrungsverwertung ein und dadurch auch die Resorption wichtiger Vitamine und Mineralstoffe. Sie sind daher besonders häufig von Hypovitaminosen betroffen. Bei den Betroffenen kommt hinzu, dass sie aufgrund einer Ernährungsumstellung auch noch auf natürlichem Wege weit weniger Vitamin D zu sich nehmen.
Zu diesen Erkrankungen gehören vor allem Morbus Crohn, Colitis ulcerosa (diese beiden Erkrankungen ähneln sich in ihrer Symptomatik besonders stark) sowie Zöliakie und Mukoviszidose. Aber auch Personen, die einmal eine Gastrointestinale Blutung (Magen- oder Darmblutung) oder einen Ileus (Darmverschluss) erlitten haben, können Probleme haben. Im Rahmen einer Operation dieser Erkrankung wird in nicht seltenen Fällen ein Teil des Darms entfernt. Ist das Duodenum betroffen ist auch bei diesen Menschen die Resoprtionsfähigkeit stark herabgesetzt bis nicht mehr vorhanden.
Personen mit Leberschädigung:
Personen mit Leberschädigung sind auf ganz andere Weise betroffen als bei den meisten anderen Erkrankungen. Die Leber ist weder für die Synthese des Provitamins zu Vitamin D verantwortlich, noch muss es Vitamin D resorbieren.
Die Leber ist der Speicherort unseres Körpers.
In der Leber wird das Vitamin D in seine Speicherform 25(OH)Vitamin D3 umgewandelt und kann anschließend bei Bedarf aus der Leber in den Blutkreislauf abgegeben werden.
Ist die Leber nun vorerkrankt, zum Beispiel durch eine Leberzirrhose oder Zysten, leidet nicht nur die Umwandlung des Vitamins, sondern auch dessen Speicherung. So können diese Menschen ein Depot an Vitamin D anlegen und in sonnenarmen Zeiten auf keinerlei Reserven zurückgreifen.
Sportler:
Bei Sportlern liegt der Mangel für gewöhnlich an der erhöhten körperlichen Ertüchtigung. Sport verbraucht eine Menge Nähr- und Mineralstoffe sowie Vitamine. Dieser besonders hohe Verbrauch lässt sich nicht durch die Nahrung ausgleichen, vor allem wenn es sich um Indoor-Sportarten handelt. Aber auch ein mehrstündiges Sonnenbad ist nicht die Lösung des Problems, da auch dort die Synthesekapizität wie vorher erwähnt physiologisch begrenzt ist.
Die Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel sind groß und ziemlich breit gefächert, doch warum ist ein Mangel an Vitamin D überhaupt so gravierend?
Wie jeder andere Mangel auch, kann dieser körperliche Symptome hervorrufen.
Das häufigste aber auch gleichzeitig unspezifischste Symptom ist eine allgemeine Müdigkeit und Abgeschlagenheit.
Menschen, die unter einem Vitamin-D-Mangel leiden haben oftmals Schwierigkeiten, auch über den Tag hinweg, richtig wach zu werden und eine gewisse Motivation zu entwickeln.
Selbst leichte depressive Verstimmungen können als Folge auftreten. In der dunklen Jahreszeit ist dieses Phänomen vielen als "Winterblues" bekannt. Meistens wird dies auf die langen, dunklen Tage geschoben, tatsächlich ist aber die fehlende Sonne verantwortlich. Dadurch entsteht ein Vitamin-D-Mangel, der nach kurzer Zeit auch nicht mehr durch unseren Speicher ausgeglichen werden kann.
Eine sehr konkrete Symptomatik liegt in der Wirkung auf Knochen und Muskeln. Ein Vitamin-D-Mangel führt häufig zu Knochen- und Muskelschmerzen bis hin zur Muskelschwäche (Myoptahie) und Knochenbrüchen (Frakturen).
Dies ist hauptsächlich mit der Aufgabe des Vitamins zu begründen die Aufnahme von Calcium in eben diese Körperpartien zu fördern.
Neben solchen akuten Erkrankungen wie Knochenbrüchen kann ein Vitamin-D-Mangel auch zu langfristigen Schäden führen wie Knochenverformungen, die dann zum Beispiel am Knie zu ganzen Achsenverschiebungen innerhalb des Körpers führen können.
Darüber hinaus können durch mangelnde Mineralisation der Knochen Schäden an den Röhrenknochen entstehen, die für die Knochenmarkbildung verantwortlich sind (dies nennt sich Diaphysenschaden), aber auch an den metaphysären Wachstumsfugen, was besonders im Kindesalter relevant es, da es zu Wachstums- und Knochenschädigungen führen kann. Der Vitamin-D-Mangel kann im Erwachsenenalter jedoch ebenfalls zu dauerhaften Schäden führen, wie an der Wirbelsäule zu einer Skoliose (Seitenabweichung) oder einer Kyphose (Verkrümmung nach außen).
Da besonders ältere Menschen häufig von Stürzen und damit einhergehenden Knochenbrüchen betroffen sind, sollten diese regelmäßig ihren Vitamin-D-Spiegel ärztlich kontrollieren lassen, denn die Heilungsfähigkeiten sind ebenfalls eingeschränkt.
Zwar liegt dann die Therapieempfehlung vor Vitamin-D-Präparate mit Calcium-Präparaten zu kombinieren, doch dies sollte nur mit ärztlicher Rücksprache und Kontrolle erfolgen, da es Hinweise darauf gibt, dass eine Kombinationstherapie auch durchaus Nebenwirkungen nach sich ziehen kann.
Mittlerweile werden viele Erkrankungen mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht, doch in den meisten Fällen ist die Studienlage derart uneindeutig, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung einen Zusammenhang lediglich als möglich, nicht aber als erwiesen betrachtet.
Dennoch werden folgend auch mögliche Folgen aufgeführt, nicht jedoch Erkrankungen, bei denen bis jetzt überhaupt kein Bezug nachgewiesen werden konnte.
Personen, die häufig unter Erkältungen leiden, können Vitamin D als Präventionsmaßnahme nutzen, denn Vitamin D bietet einen Schutz vor Infektionen der Atemwege. Weitere Zusammenhänge zwischen Vitamin D und Viruserkrankungen ist immer noch Gegenstand der Forschung.
Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D kann Haarausfall oder brüchigem Haar vorbeugen. Frauen gehören in diesem Fall zur ausgeprägteren Risikogruppe.
Der Haarausfall kann ebenfalls mit der Rachitis einhergehen, die besonders bei Säuglingen in Folge eines Vitamin-D-Mangels auftreten kann. Eine Spätfolge daraus kann zum Beispiel der kreisrunde Haarausfall (Alopecia Areata) sein.
Die DGE stufte eine blutdrucksenkende Wirkung bei Hypertonie (Bluthochdruck) im Rahmen einer Vitamin-D-Supplementierung als möglich ein. Weitere kardiovaskuläre Auswirkungen konnten bislang aber nicht nachgewiesen werden.
Ein möglicher Zusammenhang besteht außerdem zwischen einem Vitamin-D-Mangel und dem Risiko an einigen Autoimmunerkrankungen zu erkranken, die zum Teil auch eine genetische Komponente haben wie Multiple Sklerose, Diabetes mellitus Typ I oder systemischer Lupus.
Weitere Erkrankungen, die nach Untersuchungen zumindest in Verbindung mit einer Unterversorgung an Vitamin D gebracht werden konnten sind:
- Fibromyalgie (eine Erkrankung mit chronischen Schmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfungssymptomatik)
- Infektionskrankheiten (neben den oben benannten Atemwegsinfekten können auch schwerwiegendere Infektionen wie Tuberkulose darunter fallen)
- Parodontitis (eine entzündliche Erkrankung des Halteapparates der Zähne, die zu einem Halteverlust und damit zu einem Zahnausfall führen kann)
Kann der Körper auch zu viel Vitamin D bekommen?
Obwohl Vitamin D lebensnotwendig für den Körper ist und Nahrungsergänzungspräparate keine direkten Nebenwirkungen aufweisen können, kann der Körper dennoch mit Vitamin D überdosiert werden. Dies ist bei so ziemlich allem der Fall, was im menschlichen Körper vorhanden ist oder aber zugeführt wird.
Zwar ist ein Mangel an Vitamin D deutlich verbreiteter und die Folgen wesentlich besser klassifiziert, aber auch zu viel Vitamin D ist schädlich.
Eine Überdosierung eines Vitamins nennt man Hypervitaminose. In diesem Falle also eine Vitamin-D-Hypervitaminose.
Bei den Zahlen einer gesundheitlich schädlichen Menge ist man sich nach wie vor unsicher und auch eine genaue Symptomatik konnte bis jetzt nicht bestimmt werden.
Derzeit wird bei Erwachsenen eine Dosierung von 100 µg (4000 IE) als sicher angesehen.
Eine Untersuchung bei menopausalen Frauen gab jedoch einen Hinweis darauf, dass Vitamin D in Kombination mit einer Calcium-Supplementierung die Gefahr von Nierensteinen erhöht und die Nierengesundheit herabsetzt. Wird Calcium nicht gesondert zugeführt, konnte diese Feststellung trotz hoher Dosen Vitamin D nicht festgestellt werden.
Auf Packungsbeilagen wird zumeist eine Überdosierungsschwelle von 40.000 und 100.000 IE (entspricht 1000 bis 2500 µg) pro Tag angegeben. Dies gilt aber ausschließlich für Erwachsene. Die Dosierungen, bei denen Schäden bei Säuglingen und Kindern auftreten können, sind weitaus geringer.
Eine Serumkonzentration von Vitamin D3 von 500nmol/l wird als möglicherweise toxisch eingestuft, da es zu einigen lebensbedrohlichen Komplikationen kam, nachdem dieser Wert überschritten wurde.
Ist Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Der menschliche Körper benötigt Sonnenlicht, um Vitamin D zu produzieren, daher ist es nachvollziehbar, dass der Mensch unter einem Vitamin-D-Mangel leidet, wenn das Sonnenlicht nicht da ist. Das ist meistens in den Herbst- und Wintermonaten der Fall. An diesen Tagen ist die Sonne kaum zu sehen und sollte sie doch einmal scheinen, reicht der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen für gewöhnlich nicht, um eine ausreichende Menge UV-B-Strahlung abzugeben, damit es für unseren Körper genügt.
Lampen, die künstliches UV-B-Licht produzieren, sind zwar im Handel erhältlich, doch meist mit einigen erheblichen Ausgaben verbunden, wenn man tatsächlich ein Produkt haben möchte, dass auch die nötige Wirkung erzielt.
Daher sind Nahrungsergänzungspräparate mit Vitamin D eine sehr sinnvolle und erschwingliche Alternative, um seinen täglichen Bedarf an Vitamin D zu decken.
Narungsergänzungsmittel sind wie der Name es bereits sagt lediglich ein Ergänzung zu der normalen Ernährung und einer allgemeinen gesunden Lebensweise. Die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sollte einen nicht dazu animieren seinen Tagesablauf oder Essverhalten zum negativen zu verändern, da man alles benötigte bereits durch das Mittel erlangt hat.
Die tägliche Sonne auszunutzen, so sie da ist, sollte daher dennoch immer das Bestreben sein, denn Sonnenstrahlen tun mehr als nur bei der Vitamin-D-Synthese zu helfen, sie bereiten einem auch insgesamt ein wohliges, waches Gefühl.
Worauf sollte man beim Kauf eines Vitamin D-Präparates achten?
Vitamin-D-Präparate sind eine sinnvolle Nahrungsergänzung, damit sie jedoch auch wirklich effektiv sind, müssen sie gewisse Qualitätskriterien erfüllen. Besonders wichtig sind dabei hochwertige Substanzen.
Am besten eignet sich Vitamin D3. Da dies für gewöhnlich aus Lebertran oder Fischfetten gewonnen wird, ist es nicht für Vegetarier oder Veganer geeignet. Für diese gibt es spezielle Präparate, deren Vitaminursprung in Gemüse liegt.
Auf hochwertige Substanzen zu achten bedeutet auch, einen Blick auf die weiteren Inhaltsstoffe des Präparates zu achten, falls diese vorhanden sind. Man sollte sich vorab ausführlich darüber informieren, ob das Produkt schädliche Zusatzstoffe enthält. Auf Magnesiumstearat sollte dabei ein besonderes Augenmerk liegen. Dieses ist als Zusatzstoff unerwünscht. Bei Ölen ist zu beachten, dass es sich tatsächlich um reines Öl handelt, da ungereinigte Öle inhaltliche Komponenten haben, die das Vitamin zersetzen und es damit unwirksam machen.
Wenn man einen Blick auf die Inhaltsstoffe wirft, sollte man sich dabei gleich den Vitamingehalt des Präparates ansehen. Bestenfalls gibt das Produkt eine zertifizierte Auskunft über den Vitamingehalt des Produkts. Man muss allerdings darauf achten, ob die angegebene Menge den Rohstoffen entspricht oder dem fertigen Produkt. Wie bei jedem anderen Verarbeitungsprozess geht auch bei Vitamin-D-Präparaten ein Teil der Inhaltsstoffe verloren.
Viele Hersteller werben mittlerweile damit, dennoch sollte man sich entweder auf dem Produkt selber oder beim Hersteller direkt darüber informieren, ob das Präparat gentechnikfrei ist.
Herkunft und Verpackung spielen bei Medikamenten generell eine wichtige Rolle. Das gilt auch für Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate.
Verpackungen sollten generell gut verschließbar sein, um das Präparat adäquat vor Feuchtigkeit zu schützen. Darüberhinaus sollte ein mechanischer Schaden durch die Verpackung verhindert werden. Sehr gut geeigent sind dafür Glasbehälter, da sie besonders umweltfreundlich sind. Zu beachten ist dennoch, dass das Produkt an einem kühlen, dunklen Ort gelagert wird. Licht, Wärme und Feuchtigkeit sind häufig dazu in der Lage Präparate unwirksam zu machen.
Europa und die USA eignen sich besonders als ausgewiesene Herkunftsländer, wenn es um die Qualität des Produktes geht, denn hier hat man für gewöhnlich eine gute Garantie für die Wirksamkeit und die Qualität der verwendeten Stoffe.
Wenn es um die Gesundheit geht, spielt das Finanzielle zumeist eine nachrangigen Rolle, trotzdem sollte der Preis mit Bedacht betrachtet werden. Ein gutes Präparat definiert sich auch durch ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Unverhältnismäßig hohe Preise sind kein Indikator für eine herausragende Qualität des Produkts.
Das beste Verhältnis dazu erhält man, wenn man sich eingehend mit mehreren Präparaten beschäftigt und viele Preise untereinander vergleicht. Dabei muss auch auf die Qualitätsmerkmale Herkunft und Inhaltsstoffe geachtet werden. Wichtig ist, dass der Preis pro Gramm oder Kilo betrachtet wird und nicht der Gesamtpreis des Produkts, da diese je nach Produktgröße stark voneinander abweichen, was aber zum Beispiel bei Online-Anbietern schwierig zu erkennen ist.
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. Das spielt auch bei der Darreichungsform eine Rolle. Der Körper nimmt das Vitamin D mit Fett besser an, daher dient Fett auch als idealer Transporteur des Präparates. Öl oder fetthaltige Kapseln eignen sich daher besonders gut, um Vitamin D darin zu verarbeiten. Gewöhnliche Kapseln sind aber auch häufig zu finden und kein Anzeichen eines Qualitätsmangels.
Viele Vitamin-D-Präparate sind Kombinationspräparate aus Vitamin D3 und Vitamin K2, denn dieses ist ebenfalls für den Knochenaufbau verantwortlich. Wenn man sich für ein Präparat mit Vitamin K2 entschließt, ist auch hier auf die Qualität zu achten.
Idealerweise handelt es sich um hundertprozentiges All-Trans MK 7. Außer es wird mit Magnesium oder Calcium kombiniert, dann ist mikroverkapseltes K2 zu bevorzugen.
Zu jeder Dosis Vitamin D3 sollte 100 bis 300µg Vitamin K2 eingenommen werden. Die D3-Dosis hängt jedoch ganz von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.