Nahrungsergänzungsmittel – gesund oder schädlich?
Beim Thema Nahrungsergänzungsmittel scheiden sich die Geister – so scheint es zumindest. Die einen halten sie für schädlich, die anderen für gesundheitsfördernd. Was ist richtig? Und was versteht die Wissenschaft unter Nahrungsergänzungsmitteln? Was gilt als Nahrungsergänzung? Wo liegen die Grenzen zu Arzneimitteln und sind NEM überhaupt vegan? Hier erfahren Sie die Wahrheit.
Nahrungsergänzung mit allerhand Vitaminpillen ist »In«. Es ist ein Trend, der bereits seit Jahren die Bevölkerung in die Drogerien und Reformhäuser treibt. Aber was ist unter den Mittelchen zu verstehen? Sind es Arzneimittel oder nicht?
Inhalt
1. Was sind Nahrungsergänzungsmittel? Der große Überblick
1.1 Sind Nahrungsergänzungsmittel Arzneimittel?
1,2. Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittelersatz?
1,3. Inhaltsstoffe bei Nahrungsergänzungsmitteln – vegan oder nicht?
1.4. Vegane Nahrungsergänzung – Welche Ergänzungsmittel sind sinnvoll?
2. Vitamine und Mineralien – Inhaltsstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln
2.1. Vitamine in Nahrungsergänzungsmitteln
2.2. Mineralien aus Nahrungsergänzungspräparaten?
2.3. Nahrungsergänzungsmittel für Sportler und Veganer – Extra-Supplemente für mehr Fitness?
3. Fazit und Ausblick: Die Zukunft der Nahrungsergänzung
Was sind Nahrungsergänzungsmittel? Der große Überblick
Der Name deutet bereits auf die Bedeutung der verschiedenen Präparate hin: Nahrungsergänzungsmittel sollen die normale, tägliche Ernährung eines Menschen ergänzen. Dabei zählen die Inhaltsstoffe besonders: Mineralien, Vitamine, Aminosäuren oder andere Nährstoffe bilden die Hauptbestandteile sogenannter NEM. Sie liegen in konzentrierter Form vor und sollen den Körper unterstützen, optimal im Alltag zu funktionieren. Viele Menschen sind überzeugt, dass sie sich besser fühlen, wenn sie solche Präparate einnehmen.
Sind Nahrungsergänzungsmittel Arzneimittel?
Da die Kapseln, Pillen, Tabletten und Pülverchen wichtige Vitamine und Mineralien bereitstellen, die der Gesundheit dienen sollen, stellt sich die Frage, ob es sich um Medizin handelt. Wer einen Mangel aufweist, profitiert demnach am stärksten von der Ergänzung aus der Drogerie. Die Mittel dürfen jedoch nicht wie eine Arznei wirken. Was heißt das?
Ein Arzneimittel zielt mit seiner Zusammensetzung darauf ab, gesundheitliche Einschränkungen, Erkrankungen und Beschwerden zu lindern oder ganz zu beheben. Bestimmte Arzneien können beispielsweise dazu dienen, überhöhten Blutdruck positiv zu beeinflussen (Blutdrucksenker) oder den Blutzuckerspiegel zugunsten der Gesundheit zu verändern (Insulinspritzen). Dies ist bei einem Nahrungsergänzungspräparat verboten. Deshalb sind diese Ergänzungsmittel lediglich als Lebensmittel zugelassen.
Ein spezifischer Mangel an Mineralien, Spurenelementen oder Vitaminen gehört grundsätzlich durch entsprechende Ärzte abgeklärt. Der Verdacht, einen Vitaminmangel u. Ä. aufzuweisen, sollte mithilfe von Bluttests bestätigt werden, bevor eigenwillig zur Nahrungsergänzung gegriffen wird. Ärzte sind zudem in der Position, optimal dosierte und wirksam geprüfte Medikamente mit den fehlenden Substanzen zu verschreiben.
Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittelersatz?
Der Gesetzgeber stuft die Ergänzungsmittel als Lebensmittel ein. Dadurch unterliegen sie zwar Lebensmittelkontrollen, aber keiner medizinischen Prüfung. Sie enthalten häufig die vom Körper benötigten Nährstoffe in höherer und konzentrierter Form als sie in natürlichen Lebensmitteln enthalten sind. Das macht sie zu einem beliebten Produkt.
Nahrungsergänzungsmittel gelten generell als eine frei käufliche Darreichungsform von Lebensmitteln. Da stellt sich die Frage: Wo sind Nahrungsergänzungsmittel erhältlich? Da sie als Lebensmittel gesetzlich eingeordnet werden, können sie frei verkauft werden. Die meisten Produkte bieten Apotheken und Drogerien an. Reformhäuser und Supermärkte bieten die Produkte gleichfalls an.
Heißt das, jede und jeder kann Nahrungsergänzungen einfach so kaufen? Grundsätzlich Ja. Allerdings sind die Präparate nicht für jede Person geeignet. Kinder und Jugendliche benötigen im Normalfall keine Ergänzungsmittel. Einzige Ausnahme von dieser Regel: Der zuständige Kinderarzt oder Hausarzt verschreibt ein passendes Arzneimittel, das geeignet ist, die spezifischen Mängel zu behandeln. Die gängigen Nahrungsergänzungsmittel eignen sich nicht für heranwachsende Personen.
Aber für wen eignen sich Nahrungsergänzungsmittel? Wer braucht sie? Die ergänzende Zufuhr von Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen ist bei einem gesunden Menschen, der sich im normalen Alltag abwechslungsreich ernährt, nicht erforderlich. Es ist demnach wenig sinnvoll, viele Präparate zu schlucken, in der Hoffnung »viel hilft viel«.
Nahrungsergänzungsmittel helfen vorrangig jenen Personen, bei denen ein leichter Mangel an bestimmten Nährstoffen ärztlich abgeklärt wurde und Personen, die sich grundsätzlich einseitig und unausgewogen ernähren. Wer also immerzu Fast Food oder Junk Food sowie Fertiggerichte zu sich nimmt, wenig Obst und Gemüse verzehrt, kann gegebenenfalls von Supplementen profitieren.
Im Allgemeinen steht der Grundsatz im Vordergrund, dass zu hohe Mengen bestimmter Substanzen einen Körper durchaus schädigen können. Das gilt insbesondere auch für Produkte, die eigentlich gesunde Inhaltsstoffe aufweisen.
Inhaltsstoffe bei Nahrungsergänzungsmitteln – vegan oder nicht?
Viele Menschen gehen dazu über, sich fleischlos und vegan zu ernähren. Sie verzichten freiwillig auf tierische Bestandteile in der Nahrung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche ernähren sich vegan, weil sie den Verzehr von Fleisch und anderen tierischen Produkten als Unrecht gegenüber Tieren als fühlende Wesen empfinden. Andere ernähren sich lieber vegan, um das Klima zu schonen und die eigene CO2-Bilanz durch die bewusstere Ernährung zu verbessern. Wieder andere Personen mögen den Geschmack tierischer Produkte nicht oder sie wollen sich insgesamt gesünder ernähren.
Das führt in manchen Fällen zu Vitamin- und Mineralstoffmängeln. Speziell bei Eisen, Aminosäuren und dem Vitamin B12 können Veganer leicht an die ernährungstechnischen Grenzen geraten. Nahrungsergänzungsmittel können helfen, Nährstoffe zu ergänzen, die in den tierischen Produkten enthalten sind, auf die Veganer verzichten. Aber bedeutet das auch, dass Nahrungsergänzungsmittel vegan sind? Woraus bestehen die Supplemente?
Vegane Nahrungsergänzung – Welche Ergänzungsmittel sind sinnvoll?
Die einzelnen Präparate auf dem Markt können sowohl pflanzliche und natürlich vorkommende Substanzen (z. B. Johanniskraut oder Knoblauch) als auch tierische Bestandteile (z. B. Fischöl) enthalten. Insbesondere die Tabletten- oder Kapselform ist nicht immer vegan einzuordnen, da die Umhüllung der jeweiligen Kapsel aus Gelatine hergestellt sein kann, die für gewöhnlich von Tieren stammt. Häufig werden Ergänzungsmittel als »für Vegetarier geeignet« beschrieben. Für Veganer gilt das nicht so einfach.
Hinweise, welche vegane Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind und eher helfen als schaden, liefern Institute wie z. B. Öko Test oder Stiftung Warentest. Für die vegane Ernährungsweise bieten sich zudem Präparate an, die als »vegan« deklariert sind. In jedem Fall ist es aber auch für Veganer wichtig, bei einem Verdacht auf einen Mangel einen Arzt zu befragen. Ein Bluttest kann auch hier Aufschluss geben, um ihn gezielt zu behandeln.
Da vor allem Eisen, B12, Magnesium und essenzielle Fettsäuren oder Aminosäuren für Veganer problematisch sein können, liegt der Fokus der Nahrungsergänzung vorrangig auf diesen Nährstoffen. Kinder, die dem veganen Lebensstil folgen und deren Ernährung die veganen Ansprüche verfolgt, können unter Umständen einen Kalziummangel entwickeln. Dieser beeinflusst vor allem die Stärke der Knochen, Nägel und Zähne. Um hier einem Mangel vorzubeugen, lohnt sich das Gespräch mit einem Arzt über das Thema. Dieser kann bei Bedarf entsprechende Mittel verschreiben oder zumindest hilfreiche Hinweise liefern.
Vitamine und Mineralien – Inhaltsstoffe von Nahrungsergänzungsmitteln
Was enthalten Nahrungsergänzungsmittel? Welche Vitamine und Mineralstoffe lassen sich ergänzen? Mittlerweile bietet der Handel zahllose Produkte, die den Körper optimal versorgen und die Gesundheit erhalten sollen. Dabei ist das Angebot vielfältig.
Der Markt bietet Kombinationspräparate an, Multivitaminlösungen oder spezialisierte Ergänzungsmittel, die auf einen bestimmten Nährstoff ausgerichtet sind. Nahrungsergänzungsmittel eignen sich, um wertvolle Vitamine und Mineralstoffe zu ergänzen. Die Dosierung ist dabei jedoch wesentlich: Überdosierungen können ebenso schädigend sein wie ein Mangel.
Vitamine in Nahrungsergänzungsmitteln
Ein Mangel an wichtigen Vitaminen im Körper kann sich vollkommen unterschiedlich äußern. Dennoch ist es nicht leicht, einen Mangel allein durch Beobachtung zu erkennen. Vielmehr liefern Bluttests die nötigen Fakten. An dieser Stelle seien dennoch die wichtigsten Vitamine und deren Mangelerscheinungen aufgeführt.
Vitamin A:
Der Körper benötigt Vitamin A vor allem für gesunde Augen. Aber auch die Haut, Schleimhäute und Zellen sind auf dieses Vitamin angewiesen. Es unterstützt das Wachstum der Zellen und stärkt die Häute. Wer einen Mangel aufweist, leidet vorrangig unter der sogenannten Nachtblindheit. Zudem ist es spürbar aufgrund von ausgetrockneten Tränendrüsen.
Bei Neugeborenen zeugt ein Wasserkopf von einem Mangel. Zugleich äußert sich Vitamin A Mangel an einer gestörten Bildung von Spermien bei Männern. Um einem Mangel vorzubeugen, lohnt sich der Verzehr von Spinat, Grünkohl oder Gemüse und Obst, das vorrangig gelb oder orange gefärbt ist (z. B. Orangen, Zitronen, Bananen, Möhren ...).
Vitamin B2:
Dieses Vitamin ist vorrangig als Riboflavin bekannt. Ein Mangel verursacht hauptsächlich Probleme beim Eiweißstoffwechsel und Energiestoffwechsel. Dies äußert sich vor allem anhand einer entzündeten Mundschleimhaut sowie eingerissenen Mundwinkel (die auch als ein Symptom von Eisenmangel auftreten können).
Um einem Mangel an dem Vitamin B2 vorzubeugen, ist der Verzehr von Milchprodukten (Käse, Jogurt ...), Eiern sowie Milch ratsam. Zudem findet sich Riboflavin ebenso in verschiedenen Fisch-, Fleisch- und Gemüsesorten. Besonders Spargel und Spinat gelten als gute Riboflavin-Quellen.
Vitamin B6:
Neben Vitamin B2 ist das Vitamin B6 für verschiedene Funktionen im Körper zuständig. Das Vitamin ist auch unter der Bezeichnung Pyridoxin bekannt. Es wird für ein gesundes Immunsystem, starke Nerven und der Blutbildung gebraucht. Zudem spielt es für den Aminosäuren-Stoffwechsel eine wichtige Rolle.
Bei einem Mangel zeigen sich verschiedene Entzündungen und Hautausschläge. Dazu zählen insbesondere Entzündungsreaktionen von Nase, Mund und Augen sowie Blutarmut und schuppige Ausschläge im Bereich des Kopfes (auch des Gesichts). Der regelmäßige Verzehr von Avocados, Kohl, Nüssen, Fleisch, Fisch sowie Bananen und grünen Bohnen hilft, einem Mangel am Vitamin B6 vorzubeugen.
Vitamin B12:
Speziell für die vegane Ernährungsform ist dieses Vitamin wichtig. Veganer nehmen kaum das Vitamin B12 in ausreichender Menge zu sich. Das zeigt sich vor allem im Energiestoffwechsel des Körpers: Müdigkeit, ein Gefühl von Schwäche und Schwindel zählen neben einer Blutarmut und dem Brennen der Zunge zu den Symptomen eines Mangels.
Da vor allem Veganer und ältere Personen betroffen sind, ist es wenig überraschend, dass sich die B12-Vitamine vorwiegend in tierischen Erzeugnissen finden: Milch, Käse, Eiser, Fisch sowie Leber und Nieren, aber auch Sauerkraut enthalten das sogenannte Cobalamin.
Vitamin C:
Das Vitamin C ist den meisten Menschen bekannt als wertvolles Vitamin für die Abwehrkräfte und Wundheilung. Zudem ist das Vitamin für die Bindegewebsbildung zuständig. Gleichzeitig hilft es, die Zellen zu schützen und damit deren vorzeitige Alterung zu vermeiden.
Wer einen Mangel an Vitamin C aufweist, neigt eher zu Infekten (Erkältung, Influenza, etc.) sowie an Skorbut. Dabei heilen Wunden langsamer und schlechter. Zugleich tritt häufig Zahnfleischbluten auf. Damit es zu keinem Mangel kommt, lohnt sich der verstärkte Verzehr von Gemüse und Obst. Insbesondere Paprika, Zitrusfrüchte sowie Tomate, Kohl und Erdbeeren sind reich an Vitamin C.
Vitamin D:
Das als Sonnenvitamin geläufige Vitamin bildet der Körper vorwiegend selbst – sofern genügend Tageslicht über die Haut aufgenommen werden kann. Manche Lebensmittel enthalten dieses Vitamin außerdem in geringen Mengen. Ein Mangel zeigt sich oft mit Haarausfall, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder einer depressiven Stimmungslage.
Dabei beeinflusst der Vitamin-D-Mangel vor allem den Knochenstoffwechsel und den Kalziumstoffwechsel. Genügend Vitamin D im Körper bedeutet im Allgemeinen starke Knochen und gesunde Knochen. Ein Mangel geht daher meist mit einem erhöhten Risiko für Osteoporose, Knochenerweichung sowie Rachitis einher. Gute Vitamin-D-Quellen sind Pilze und fetter Fisch (Aal, Hering ...).
Vitamin E:
Vitamin E gilt als eines der wichtigen Schutzvitamine im Körper. Es hilft dabei, freie Radikale abzufangen und die Zellen somit vor oxidativem Stress zu schützen. Grundsätzlich ist ein Mangel an Vitamin E äußerst selten. vorrangig sind Menschen davon betroffen, die einen speziellen Gendefekt aufweisen. Ebenso können Personen mit bestimmten Krankheiten (z. B. schwere Leberkrankheiten, Mukoviszidose ...) einen Mangel entwickeln.
Vitamin E findet sich hauptsächlich in pflanzlichen Ölen und Nüssen. Durch das Zusammenspiel von Vitamin E mit ungesättigten Fettsäuren ist eine Einnahme von ergänzenden Präparaten selten erforderlich. Kommt es trotz normaler Ernährung zu einem Vitamin E Mangel, zeigt sich das beispielsweise an vorzeitiger Hautalterung. Das Nervensystem sowie die Skelettmuskulatur leiden langfristig besonders unter einer Unterversorgung mit diesem Vitamin.
Mineralien aus Nahrungsergänzungspräparaten?
Neben verschiedenen Vitaminen enthalten zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel auch Mineralien, die der Körper benötigt. Normalerweise genügt es, sich ausgewogen zu ernähren, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Dennoch gelingt dies aus unterschiedlichsten Gründen nicht immer. Manche Menschen ernähren sich vegan, andere Menschen leiden an Krankheiten, die eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen behindern. Im folgenden sind die wichtigsten Mineralien und deren Mangelerscheinungen bei einer Unterversorgung aufgeführt.
Eisen:
Schwangere, Frauen mit starker Regelblutung, Jugendliche in der Wachstumsphase und Veganer sowie Vegetarier weisen ein gewisses Risiko für einen Eisenmangel auf. Insgesamt ist dieses Risiko bei einer normalen Ernährung jedoch gering. Eisen gilt als Spurenelement. Es ist vor allem in puncto Sauerstoffversorgung relevant. Denn es hilft, in den Muskeln Sauerstoff zu speichern oder den Sauerstoff von der Lunge aus weiter zu transportieren. Gleichzeitig spielt das Spurenelement eine Rolle im Energiestoffwechsel. Ein Mangel kann sich daher mit vielen Symptomen äußern.
Eine trockene Haut, häufigere Infekte oder brüchiges Haar und eingerissene Mundwinkel gelten als die ersten Anzeichen eines möglichen Mangels. Im späteren Verlaut kommt es zu einer Blutarmut. Zugleich ist der Körper weniger leistungsfähig. Das zeigt sich vorrangig in einer verstärkten Müdigkeit, Schwindel. Da der Körper Eisen speichern kann, kann eine ganze Weile vergehen, bis ein Mangel ersichtlich wird. Eine eisenhaltige Ernährung enthält Fleischgerichte ebenso wie Nüsse, Hülsenfrüchte oder Vollkornprodukte. In Brokkoli findet sich ebenfalls eine ausreichende Menge an Eisen.
Magnesium:
Magnesium spielt für die Nerven eine besondere Rolle. Es ist u. a. am Energiestoffwechsel beteiligt. Wer eine ausreichende Menge an Magnesium zu sich nimmt, verspürt seltener Muskelkrämpfe, Antriebslosigkeit oder Verspannungen. Eine anhaltende Energielosigkeit und Kopfschmerzen können daher auf einen Magnesiummangel hindeuten. Das Mineral ist für eine gesunde Funktion der Nerven und Muskeln notwendig.
Im Allgemeinen ist keine zusätzliche Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln erforderlich. Wer viele Vollkornprodukte und viel Gemüse zu sich nimmt, versorgt den Körper normalerweise mit einer ausreichenden Menge an Magnesium.
Kalium:
Kalium ist ein Spurenelement, das besonders für die Herzgesundheit eine Rolle spielt. Gleichzeitig sorgt es für eine gesunde Darmfunktion, starke Nerven und normal funktionierende Muskeln. Bei einem Mangel kommt es deshalb hauptsächlich in diesen Bereichen zu Störungen. Häufige Symptome von einem Kaliummangel sind daher: Konzentrationsschwäche, Herzrhythmusstörungen, Lähmungserscheinungen, Blähungen, Durchfall und Kreislaufprobleme.
Nahrungsergänzungsmittel, die speziell Kalium enthalten, sind normalerweise nicht erforderlich. Einige Personen können jedoch einen erhöhten Bedarf aufweisen. Beispielsweise kann andauernder Stress einen gesteigerten Bedarf nach sich ziehen. Da eine Überdosierung jedoch mit Herzproblemen einhergehen kann, ist eine Abklärung durch den Arzt sehr zu empfehlen. Natürliche Kaliumlieferanten sind vorrangig Gemüse (Mais, Zwiebeln, Bohnen, Fenchel, Spinat, Kartoffeln ...). Zudem eignen sich Pilze, Nüsse und Kakao für eine ausgewogene Kaliumzufuhr.
Kalzium:
Kalzium ist für starke Knochen relevant, das lernt jedes Kind. Doch bei der Nahrungsergänzung mithilfe von Tabletten und dergleichen ist Vorsicht angebracht. Denn die Knochenstärke (»Knochendichte«) erhöht sich nicht durch viel mehr Kalzium.
Vielmehr steigt das Risiko für Nebenwirkungen, wie z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierensteinen oder Verdauungsproblemen. Kalium ist nicht nur für Knochen wichtig, sondern auch für die Muskeln, Nerven und für die Bildung wichtiger Eiweiße. Nahrungsergänzungsmittel sind bei einer normalen Ernährung und einer stabilen Gesundheit nicht nötig.
Selen:
Selen nimmt eine wichtige Funktion im Organismus ein. Denn es fördert die gesunde Funktion der Schilddrüse und des Immunsystems. Der Nährstoff kann dazu beitragen, dass die Haare und Nägel gesund wachsen und bleiben. Gleichzeitig hilft es, die Zellen zu schützen und beim Mann die Spermabildung zu unterstützen. Einen großen Teil des Nährstoffs nehmen Menschen über tierische Lebensmittel zu sich. Vegetarier und Veganer stehen also tendenziell schlechter dar.
Allerdings sind Nahrungsergänzungsmittel auch hier mit Vorsicht zu genießen. Ein Übermaß an Selen verursacht unter Umständen Übelkeit, schmerzende Gelenke oder neurologische Probleme. Durchfall und Müdigkeit können ebenfalls auftreten. Zu einem Mangel hingegen kann es bei Gendefekten oder bestimmten Krankheiten kommen (z. B. Niereninsuffizienz oder Mukoviszidose). Neben der geringfügigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann der ausgewogene Verzehr von u. a. Paranüssen, Pilzen oder Spargel helfen, den Selen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten.
Zink:
Zink ist ein entscheidendes Spurenelement für den Körper. Fast alle wichtigen Funktionen hängen von einer ausreichenden Zinkversorgung ab. Ein Mangel kommt normalerweise eher selten vor. Zudem handelt es sich um ein Schwermetall, das bei einer Überdosis schädigend wirken kann.
Ein Mangel zeigt sich meist durch lang anhaltenden Stress, bei schweren Verbrennungen oder chronische Magen-Darm-Erkrankungen. Häufig kommt es dann zu Haarausfall und weniger Appetit. Beim Essen kann das Geschmacksempfinden außerdem verringert sein.
Eine Nahrungsergänzung bietet sich nur für Personen an, die grundsätzlich zu wenig Zink über die Nahrung zu sich nehmen oder an den besagten Mangelursachen leiden. Auch hier liefert eine ärztliche Diagnose die Gewissheit über den vermuteten Mangel.
Nahrungsergänzungsmittel für Sportler und Veganer – Extra-Supplemente für mehr Fitness?
Aminosäuren:
Der Körper benötigt Aminosäuren für zahlreiche Vorgänge im Stoffwechsel. Häufig finden sich Aminosäuren in Sportler-Supplemente. Denn ein Mangel äußert sich z. B. in Wachstumsstörungen, einer erhöhten Infektionsgefahr und höheren Cholesterinwerten. Gleichzeitig erhöht ein Aminosäurenmangel das Risiko für Gefäßablagerungen (Gefäßverkalkung). Haarausfall, Müdigkeit, Kopfschmerzen und brüchige Nägel können ebenfalls für einen Mangel an Aminosäuren sprechen.
Omega-3-Fettsäuren:
Meeresfrüchte und Fische sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Sie gelten als essenziell und sehr gesund. Viele Menschen verzichten auf Fisch in der Ernährung, was unter Umständen einen Mangel an Omega-3 nach sich ziehen kann. Dieser Mangel äußert sich oft mit verstärkter Müdigkeit, Hautproblemen oder auch einer gesteigerten Unruhe bzw. Nervosität. Sehstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, wie einer Erkältung oder Grippe können ebenso für einen Mangel an essenziellen Fettsäuren sprechen.
Fazit und Ausblick: Die Zukunft der Nahrungsergänzung
Ob Nahrungsergänzungsmittel für das eigene Leben notwendig oder empfehlenswert sind, kann nur ein Arzt anhand von entsprechenden Blutwerten feststellen. Grundsätzlich nehmen sehr viele Menschen Vitaminpillen und Ähnliches zu sich. Dabei steht längst fest, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährungsform nicht auf Nahrungsergänzungsmittel angewiesen ist. Viel Gemüse, Obst, Fisch, Fleisch und Vollkorngetreide versorgen den Körper mit allem, was nötig ist, um gesund zu bleiben.
Aber speziell Veganer oder Leistungssportler schaffen es nicht immer, sich ausreichend zu versorgen. Sie können ebenso wie Menschen mit bestimmten chronischen Krankheiten von Nahrungsergänzungspräparaten profitieren. In jedem Fall gilt trotzdem, dass jede ergänzende Zufuhr von Vitaminen, Spurenelementen und Nährstoffen mit dem jeweiligen Hausarzt besprochen werden sollte. Dieser kann gegebenenfalls geeignetere Mittel verschreiben als die frei verkäuflichen Präparate.